Rechte der Flüsse - Tagung und Verleihung Winter Preis 2025
Im Rahmen einer Fachtagung zu Rechten der Natur am 17. November 2025 im Gästehaus der Universität Hamburg wurden die diesjährigen Preise der Winter Stiftung verliehen. Die Preisträger erhielten ihre Urkunden aus der Hand des Stifters Dr. Georg Winter persönlich. Etwa 55 Gäste aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft beteiligten sich an der Tagung und Diskusssion.
Der gut dotierte Preis in der Kategorie Dissertation ging an Dr. Tina Rametsteiner, Universität Graz, für Ihre rechtsvergleichende Arbeit über die bisher in ausgewählten ausländischen Rechtsordnungen geschaffenen Eigenrechte von Flüssen und Flussgebietsgemeinschaften. Die Arbeit beschreibt und analysiert die unterschiedlichen rechtlichen Regelungen, die es in den Ländern Bolivien, Ecuador, Kolumbien, Neuseeland und den USA zum Schutz von Flüssen gibt. „Ein kommendes Standardwerk für Rechte der Flüsse“, so der Laudator Prof. Dr. Ivo Appel. Hier der Link zur Publikation
In der Kategorie Aufsatz gingen die drei Preise an Maria Ximeno González-Serrano (Schweiz) für ihren Beitrag zu den Rechten des kolumbianischen Flusses Atrato, an die an der Universität Erlangen arbeitende Nachwuchs-Wissenschaftlerin My Hanh Pham für ihren Aufsatz über die ökologische Eigenrechtsidee und an Dr. Felix Aiwanger (Max-Planck-Institut, Hamburg) für seinen Aufsatz „Verträge mit der Natur“.
Nach dem Referat von Dr. Tina Rametsteiner über die Ergebnisse ihrer Untersuchung setzte sich Prof. Dr. Moritz Reese vom Helmholtz Zentrum in Leipzig in seinem Referat kritisch mit dem Eigenrechtskonzept auseinander. In der anschließenden von Dr. Roda Verheyen geleiteten Diskussion wurde deutlich, dass die Idee von den Eigenrechten der Natur immer mehr Anhänger findet. Andererseits wird darauf hingewiesen, dass die Einführung von Eigenrechten in das deutsche Rechtssystem auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen würde und praktische Verbesserungen des Schutzes der Natur damit nicht sicher verbunden wären. Der Vorsitzende des Vorstands der Stiftung, Prof. Dr. Ulrich Ramsauer, machte in seinem Resümee deutlich, dass die weitere Diskussion über die Eigenrechtsidee unabhängig von diesen Problemen wichtig sei, um die überkommene Vorstellung der Natur als Verfügungsmasse des Menschen zu überwinden und ein neues Verständnis für die Bedeutung der Natur für den Menschen zu schaffen.
Hier die Pressemeldung zur Tagung und Preisverleihung
siehe auch https://www.winter-stiftung.de/die-foerdermoeglichkeiten/preis-2025.html